Weg des Zuckers - Arbeitsblatt

Alles beginnt mit der Zuckerrübe, die auf unseren Felder wächst. Einmal geerntet wird sie rasch zur weiteren Verarbeitung in die Zuckerfabriken gebracht, wo aus ihr in mehreren Schritten Zucker entsteht.

Auf Landwirtschaft verstehen findest du den Artikel "Weg des Zuckers"!

 

Von den zuckerliefernden Pflanzen bis hin zum süßen Hochgenuss

Zu den zuckerliefernden Pflanzen zählen die Zuckerrübe und das Zuckerrohr. In Österreich wird Zucker aufgrund des Klimas nur aus der Zuckerrübe gewonnen. Aufgrund der klimatischen und topografischen Bedingungen eignet sich für den Anbau von Zuckerrüben am besten der Osten Österreichs, also Niederösterreich. Nach der Ernte im Herbst werden die Zuckerrüben verarbeitet. Durch mechanische Behandlungen erhält man unterschiedliche Zuckerformen und auch Qualitätsstufen.

 

Das große Ernten

Nach der Ernte werden die Rüben auf ausgewiesenen Rübenplätzen gesammelt, oder es erfolgt eine direkte Anlieferung ins Werk. In Österreich gibt es einen Zuckerproduzenten (AGRANA) mit zwei Standorten – Tulln und Leopoldsdorf, wo im Durchschnitt täglich jeweils 12.000 t Rüben verarbeitet werden.

 

Zuckergewinnung in der Zuckerfabrik

  1. In den Zuckerfabriken werden die Rüben vor der Verarbeitung gewaschen. Anschließend werden sie mittels Förderbändern zur Schneidemaschine transportiert, wo sie zu streifenförmigen Schnitzel gehackt werden.
  2. Die Zuckergewinnung erfolgt im heißen Wasser. Bei ca. 70°C werden die Schnitzel im Wasser von unten nach oben gebracht. Dabei wird der Rohsaft gewonnen, welcher nahezu den gesamten Zucker der Rübe, als auch organische und anorganische Inhaltsstoffe enthält.
  3. Diese Nicht-Zuckerstoffe müssen vor der weiteren Verarbeitung entfernt werden. Dafür greift man auf Kalk und Kohlensäuregas zurück, welche eben diese organischen und anorganischen Inhaltsstoffe binden und ausfällen.
  4. Mittels Filter wird der Dünnsaft von diesen Stoffen gereinigt, und diese abgefilterten Reststoffe werden zur Bodenverbesserung aufs Feld ausgebracht.
  5. Zur Eindickung des Dünnsafts wird dieser einer mehrstufigen Verdampfung unterzogen, wodurch schlussendlich Dicksaft entsteht.
  6. Um aus Dicksaft Zuckerkristalle zu erhalten, erfolgt eine weitere Eindickung im Vakuum und eine Beimpfung mit feinem Zucker. Dadurch wachsen Kristalle heran.
  7. Durch Zentrifugation werden diese Kristalle vom Sirup getrennt werden, während dieser noch zwei weitere Male den Kristallisierungsprozess durchläuft. Der abgetrennte Kristallzucker ist weißlich und besteht zu 99,7% aus Saccharose und 0,3% Feuchtigkeit.
  8. Um ihn lagerfähig zu machen, wird dieser sogenannte Weißzucker im Luftstrom einer Trocknung unterzogen und nach der Abkühlung in Silos gelagert, wo er auf den finalen Schritt, die Abpackung, wartet.

Jener Sirup, der nach der dritten Kristallisation überbleibt, wird als Melasse bezeichnet. Dieser Stoff enthält jenen Zucker, der nicht auskristallisierte und die Nicht-Zuckerstoffe. Anwendung findet die Melasse als Rohstoff im Bereich Backhefe, Futtermittel und Alkoholerzeugung. Ein weiteres Nebenprodukt der Zuckergewinnung sind die Rübenschnitzel, welche unter Zugabe von Melasse getrocknet als Futtermittel verkauft werden.

 

Auf Landwirtschaft verstehen findest du den Artikel "Weg des Zuckers"! Dort erfährst du alles zum Thema Zuckerarten, Zuckergewinnung und Qualität. Tipps zu Einkauf & Lagerung gibt's noch obendrauf. Schau rein!

Organisation: LK NÖ

Autor/in: Teresa Neuhold